Vorort von Berlin, Schlafstadt, dröger Suburb – die Außenwahrnehmung von Bergedorf könnte besser sein. Haltlos ist vor allem ein Vorurteil: Ein kulturelles Niemandsland ist Bergedorf nicht. War es auch nie. Denn im Südosten Hamburgs hat eine vielfältige Szene. Dazu bei trägt nicht zuletzt ein Kleinod, das etwas versteckt auf einem Gewerbehof beheimatet ist: Der Whitecube Bergedorf. Ein Club, den einst eine Schweizer Sängerin eine „Rose in der Wüste“ nannte.
Betritt man den Raum, der mit 100 Besuchern bereits gut gefüllt wirkt, fällt sofort die sehr eigene Atmosphäre auf. Mit wohl durchdachtem Licht- und Soundarrangement sowie viel Liebe zum Detail wird eine Stimmung erzeugt, die sich so manche in ihren eigenen vier Wänden wünschen: ein familiäres, wenn nicht intimes Flair. Viel Herzblut. Es ist schwierig, sich dort unwohl oder allein gelassen zu fühlen.
Musikalisch hat man sich im Whitecube dem Jazz verschrieben – bekanntlich ein weites Feld. Den Betreibern ist es aber wichtig, undogmatisch auch andere Genres zuzulassen. Schubladendenken ist verpönt. Pro Monat gibt es ca. 3 Konzerte nationaler und internationaler Bands, wohlfeil ausgewählt. Wer glaubt, in der Musik alles zu kennen, wird hier immer mal wieder eines besseren belehrt. Hinzu kommen Dancefloor-Nächte sowie eine monatliche Jam Session, die sich in der Hamburger Jazzszene längst als musikalisches Event etabliert hat.
„Vorort von Berlin“???
Nein lieber Autor. Nicht ALLES dreht sich um Berlin.
Sehr schön formuliert und zusammengefasst.
Danke Herr Winkelmann.(Clubpoet und Medienbeauftragter)
joern moeller / Chairman